



Morgens besuchen wir in Bahla eine der größten Festungen des Oman, die Hisn Tamah. Es handelt sich auch um eine echte Sehenswürdigkeit und als solches sollte sie auch entsprechend besucht sein. Aber wie bei vielen Burgen und Sehenswürdigkeiten im Oman ist auch diese Festung fast menschenleer, nur einige wenige Besucher sind zu sehen. Uns ist das ja recht, so haben wir ausreichend Zeit und Platz, um Fotos zu machen.
Nach der Festung fahren wir ins Jibreen Castle, der Regierungssitz von Sultan Bilarab um 1675. Ursprünglich diente es nur als Sommerresidenz des Sultans, später wurde es zur Verteidigungsanlage ausgebaut. Der Palast wurde 1984 aufwendig renoviert und bietet heute einen wunderbaren Einblick in das damalige Leben dort. Uns hat das Schloss ganz besonders gut gefallen, alle Räume sind mit schönen Teppichen und Möbeln ausgestattet, die Wirtschaftsräume und alle militärischen Teile des Schlosses sind in einem ausgezeichneten Zustand. Rund um das Schloss sind Palmenhaine angelegt und von den Wehrtürmen aus hat man einen ausgezeichneten Blick auf die Umgebung.
Für den Nachmittag haben wir uns dann für etwas Kühleres entschieden, die Höhlen von Al Hoota wollen wir noch besuchen. Alles beginnt schon damit, dass die von uns im Internet ausgesuchte Führung nicht stattfinden sollte und wir erst nach eingehender Diskussion doch teilnehmen dürfen. Wäre wohl eine private Führung gewesen, aber das macht uns ja nichts aus. :-D. Man wartet in einer überdimensionalen Wartehalle, alles ziemlich modern, auf die Ankunft es Zuges. Soweit wir erfahren haben, ist diese Bahn, die uns in die Höhle bringen sollte, das einzige Schienenfahrzeug im Oman! Am Parkplatz kann man ein lebensechtes Modell sehen, das auch recht schnittig aussieht. Unsere Erwartung steigert sich dementsprechend ins Unermessliche. Einerseits wegen der Höhle selber, eine riesige Tropfsteinhöhle, und andererseits des Zuges wegen, der uns hineinbringen soll. Immerhin ist der Bau einer Bahn ja ein ziemlicher Arbeitsaufwand, daher liegt die Annahme nahe, dass die Entfernung zum eigentlichen Start des Höhlenspaziergangs groß sein müsse. Wir sind auch von der Professionalität, die hier Einzug hält, überwältigt, vom Zug selber darf man allerdings keine Fotos machen, ist wohl ein Staatsgeheimnis!
Die Schiebetüren zur Abfahrtshalle öffnen sich also, wir können den neuen und voll klimatisierten Zug besteigen und freuen uns auf die Fahrt. Der Zug rollt an, doch wir trauen unseren Augen und Ohren nicht, als wir registrieren, dass das Züglein mit Schrittgeschwindigkeit fährt, wobei die Gleise derart uneben sind, dass das Gefährt mehr schlecht als recht dahinholpern kann. Was die Entfernung anlangt, zu Fuss hätte man sie wohl in zehn Minuten bewältigen können. Ist halt wirklich eine lustige Kuriosität.
Dafür muss man sagen, dass die Höhle selber äußerst eindrucksvoll ist. Es ist ein gut ausgebauter Weg errichtet worden und man kommt an wunderbaren Steinformationen, wie Stalagtiten, oder den Löwenkopf vorbei. Die riesige Halle ist schön beleuchtet, aber auch hier ist fotografieren verboten, wir müssen die Plakate im Wartesaal fotografieren!
Es ist wirklich erstaunlich, was dieses Land alles zu bieten hat, wir sind sehr beeinduckt.